Überstundenverwaltung mit Kompensation Stundenlohn
letzte Mutation 01.11.2019
Einleitung:
Im TWM ist gibt es es folgende Möglichkeit, Überstunden inkl. Kompensationen zu verwalten:
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Kompensation von Überstunden ohne Lohn
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Überstundenverwaltung mittels Gleitzeitkonto (ist im TWM7 noch nicht programmiert)!
Kompensation von Überstunden ohne Lohn
Damit die gesetzlichen Anforderungen erfüllt sind und bei einer Betriebsprüfung die Kompensation von Überstunden dokumentierbar und nachvollziehbar ist, können mittels Lohnart '120 Kompensation Überstunden ohne Lohn' Stunden erfasst werden.
Bitte beachten Sie, dass die GAV-spezifischen Arbeitszeitbestimmungen verbindlich sind und eingehalten werden.
Folgend finden Sie die Arbeitzeitbestimmungen gemäss GAV-Personalverleih Version 2019:
Abs. 2 Tages- und Wochenüberzeit
Tagesüberzeit beginnt bei 9.5 Stunden, Wochenüberzeit bei 45 Stunden.
Keine Kumulation von Tages- und Wochenüberzeit:
Fallen sowohl Tages-, wie auch Wochenüberzeit an, erfolgt keine Kumulation der entsprechenden Überzeitstunden.
Es gilt jeweils die höhere Anzahl Stunden pro Woche.
Beispiel 1:
Arbeitszeiten gemäss Rapport des Einsatzbetriebes: Montag: 9 Stunden; Dienstag: 11 Stunden; Mittwoch: 8 Stunden; Donnerstag: 10 Stunden; Freitag: 3 Stunden; Samstag: 9 Stunden.
Dies sind insgesamt 50 Wochenarbeitsstunden, wovon die Überzeit auf Wochenbasis 5 Stunden und auf Tagesbasis 2 Stunden (1.5 Stunden am Dienstag und 0.5 Stunden am Donnerstag) beträgt. Vorliegend muss deshalb (nur) fur die 5 Wochenüberzeitstunden ein Zuschlag von 25% bezahlt werden.
Wird in einer Woche nur Tages- (oder nur Wochenüberzeit) geleistet, sind die entsprechenden Überzeitstunden
zuschlagspflichtig.
Beispiel 2:
Ein temporärer Mitarbeiter arbeitet in einer Woche 42 Stunden. Dabei leistet er am Dienstag einen Einsatz von 10 Stunden. Auch wenn die 45-Wochenstundengrenze hier nicht überschritten wird, sind die 0.5 Tagesüberzeitstunden am Dienstag mit einem Zuschlag von 25% auszubezahlen.
Bsp. Kompensation von Überstunden ohne Lohn:
Voraussetzungen:
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Der zuständige GAV hat Arbeitszeitbestimmungen, welche eine jährliche Soll-Zeit enthalten.
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Die betriebsüblichen Stunden sind 42.5 Stunden pro Woche, bzw. 8.5 Stunden pro Tag.
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ArbN hat Mo. - Do. je 11 Stunden gearbeitet und am Freitag frei, bzw. die Überstunden kompensiert.
Sie erfassen folgende Lohnarten:
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'105 Normalstunden' 4 * 11 = 44 Stunden (Montag bis Donnerstag)
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'120 Kompensation Überstd. ohne Lohn' 8.5 Stunden (am Freitag die betriebsüblichen Std. pro/Tag).
Resultat:
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Die 44.0 Normalstunden werden in die Lohnabrechnung und in die Rechnung gebucht.
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Die 8.5 Stunden Kompensation werden nicht in die Lohnabrechnung und in die Rechnung gebucht.
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Die 8.5 Stunden Kompensation werden im Jahreskalender in der Spalte 'Komp. ohne Lohn' angezeigt.
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Die am Freitag erfasste Kompensation, hat zur Folge, dass auf der ALV-ZVB und dem Stundenjournal der entsprechenden Tag den Buchstabe 'C' enthält.
Überstundenverwaltung mittels Gleitzeitkonto
Achtung folgende Beschreibung entspricht einer möglichen Überstundenverwaltung welche im
TWM7 erst bei einer Auftragserteilung nicht programmiert wird.
Im TWM ist es möglich, Überstunden so zu verwalten, dass diese auf der Lohnabrechnung ausgewiesen, jedoch nicht ausbezahlt, bzw. in ein Gleitzeitkonto gebucht werden. Dieser Gleitzeitsaldo kann als Kompensation (wenn der ArbN weniger als die Sollstunden arbeitet) ohne Zuschlag, bzw. 1:1 ausbezahlt werden.
Der Gleitzeitsaldo wird auf der Lohnabrechnung, im Personalstamm, Register [Zusatz A], im [Leistungskalender], der Rapporterfassung ausgewiesen. Zudem kann eine Journal, auf welcher die Gleitzeitbuchungen aller ArbN aufgelistet sind, erstellt werden.
Bsp. Überstunden, bzw. Gleitzeitguthaben erfassen:
Voraussetzung:
Rapport enthält 45 Normalstunden und 5 Überstunden bei betriebsüblichen 45 Stunden.
Sie erfassen folgende Lohnarten:
'105 Normalstunden' 45 Stunden
'181 Gleitzeitguthaben' 5 Stunden
Resultat:
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Die 45 Normalstunden werden in die Lohnabrechnung und in die Rechnung gebucht.
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Die 5 Stunden Gleitzeitguthaben werden auf der Lohnabrechnung positiv und negativ als Rückstellung angezeigt.
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Die 5 Stunden Gleitzeitguthaben werden nicht in die Rechnung gebucht.
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Die 5 Stunden Gleitzeitguthaben werden in ein Gleitzeitkonto, bzw. in den Leistungskalender gebucht.
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FiBu-Buchung durch Gleitzeitguthaben: 4000 Löhne TA - 20096 Gleitzeitkonto
Hinweis: Im Leistungskalender wird das Gleitzeitguthaben in CHF und Stunden/Dezimal-Minuten verwaltet.
Dabei wird der Betrag im Gleitzeitkonto wir folgt berechnet: (Anzahl Std. * Grundlohn 2)
Bsp. von Gleitzeitguthaben, auszahlen bzw. Gleitzeitkompensation:
Voraussetzung:
Rapport enthält 40 Normalstunden bei betriebsüblichen 45 Stunden.
Sie erfassen folgende Lohnarten:
'105 Normalstunden' 40 Stunden
'182 Gleitzeitkompensation' 5 Stunden
Resultat:
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Die 40 Normalstunden werden in die Lohnabrechnung und in die Rechnung gebucht.
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Die 5 Stunden Gleitzeitkompensation werden auch in die Lohnabrechnung und in die Rechnung gebucht.
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Die 5 Stunden Gleitzeitkompensation werden in das Gleitzeitkonto, bzw. in den Leistungskalender gebucht.
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FiBu-Buchung durch Gleitzeitkompensation: 20096 Gleitzeitkonto - 2011 Lohnzahlung
Hinweise:
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Der Auszahlungsbetrag von Gleitzeitkompensationen wird wie folgt berechnet:
1. Ø Stundenlohn = (CHF-Gleitzeit-Guthaben / Anzahl Stunden);
Bei der Berechnung des CHF- und Stunden-Guthabens werden die Daten aus Rückstellungen und Rapporterfassung berücksichtigt.
2. Gleizeitbetrag = (Anzahl Stunden gemäss Rapporterfassung unter der Lohnart 182 Gleitzeitkompensation * Ø Stundenlohn);
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Wenn ArbN bei Einsatzende über einen Gleitzeitsaldo verfügen, muss dieser mit der letzten Rapporterfassung wie oben beschrieben erfasst/ausbezahlt werden.
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ArbN die Ihren Gleitzeitsaldo nicht kompensieren und dieser deshalb ausbezahlt wird, haben Anspruch auf einen Zuschlag von 25%.